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Motopädie

Der Begriff "Motopädie" steht für ein ganzheitliches pädagogisches Konzept, das von der Wechselbeziehung zwischen seelischen und körperlichen Vorgängen ausgeht – genauer von der Wechselwirkung zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen (Psychomotorik).

Ziel einer pädagogisch-präventiv ausgerichteten motopädischen Arbeit mit Kindern ist es, in psychomotorischen Spielstunden vielfältige Körper- Matereial- und Sozialerfahrungen zu ermöglichen (Lernen durch Bewegung) und dadurch die Gesamtentwicklung des Kindes zu unterstützen und zu fördern.

Bewegung bildet die Grundlage dafür, dass wir lernen, uns von unserer Umgebung zu unterscheiden und ein Gefühl für unser eigenes körperliches Sein zu entwickeln.

Dadurch lernen wir, uns selbst und die Welt zu entdecken und zu ordnen.

Alles was auf körperlicher Ebene erfahren und erlebt wurde, wird "be-griffen" und "er-fasst", um dann geordnet, gewertet und gespeichert zu werden.

Somit ist Bewegung die Basis zum Lernen.

So sind auch in der Mäusebande wöchentliche Motopädieeinheiten ein fester Bestandteil des Tagesablaufs aller unserer Kinder ab zwei Jahren.

Sie finden jeweils zu bestimmten Zeiten und Tagen statt.

Der Stundenablauf : ( für alle:)

- Abholung der Kinder in ihren Gruppen, kurze Begrüßung und gemeinsamer Gang in die Turnhalle

-Begrüssungslied

- Bildung eines ersten Eindrucks von der "Tagesform" der Kinder als Basisbeobachtung für die kommende Stunde

- ggf. nochmalige Besprechung der Turnregeln und Hinweis auf die Besonderheiten der Bewegungsbaustellen / Vorstellen der Stunde und Ablauf der Stunde

- Schaffung von Bewegungsmotivation

Für die 2-3 jährigen Kinder:

Freies Erkunden und Kennenlernen der Bewegungslandschaft; Zeit für die Kinder, die unterschiedlichen Bewegungsbaustellen auszuprobieren und sich selbst im Zusammenhang mit den Materialien, dem Raum und den Kindern erleben.

Unterstützung der Kinder durch die Motopädin insbesondere bei Problemen, Ermunterung zu selbstständiger Lösungsfindung und Stärkung des Selbstvertrauens.

Die Kinder genießen es, in einer kleinen Gruppe den Turnraum mit seinen unterschiedlichen Materialien und Ebenen zu erobern; sie

können sich bspw. Zeit lassen mit dem Erklimmen kleiner Mattenberge oder sie setzen sich in das Bällebad, um alle Bälle

herauszuwerfen.

Für die 4-5 jährigen Kinder:

von der „ich“ Ebene kommend, sind nun mehr und mehr Bewegungseinheiten mit sozialem miteinander von größerer Bedeutung. Es werden Bewegungslandschaften zusammen erbaut und erprobt. Höhlen und Burgen werden gebaut das Rollenspiel miteinander findet auch in der Motopädie Einzug.

Zum Beispiel kommt jetzt das Schwungtuch zum Einsatz, wobei mehrere Kinder zusammen ein Ziel haben. Die Bewegungsanforderung wird erhöht ohne das einzelne Kind zu überfordern. Lage-Raum Wahrnehmung wird erweitert und kleine Ziele werden gesetzt. Leichte Gruppenspiele, Akustische Signale und verbale Aufträge sollen umgesetzt werden.

Kinder werden in die Planungen mit einbezogen und Ideen werden umgesetzt.

Für die Vorschulkinder:

Handlungsplanung ist gefragt, das Auseinandersetzten mit der Gruppe ist mehr und mehr gefragt, Lösungsorientiert zu agieren steht ebenfalls im Mittelpunkt.

Gemeinsam gewinnen aber auch verlieren. Anspruchsvolle Regelspiele werden nach und nach eingeführt, welche eine hohe Konzentration fordern. Die Entspannungseinheiten werden noch wichtiger um Techniken zu erlernen, die sie später im Schulalltag anwenden können.

Vor einer Gruppe sprechen und seine Meinung verteidigen sind wesentliche Inhalte der geplanten Motopädieeinheiten.

 

 

- Abschluß ( für alle ) mit gemeinsamem Spiel und Entspannung

Hinsichtlich der Umsetzung unseres motopädischen Konzepts sind für unsere Eltern folgende Punkte von grundsätzlicher Bedeutung:

Jedes Kind nimmt 1x wöchentlich an einer motopädischen Einheit teil.

Dies erfolgt in Kleingruppen die im Regelfall altersentsprechend aufgeteilt sind. In Ausnahmesituationen wird ein Kind nach seiner Entwicklung und Interessen eingeteilt, sodass es sich optimal, seinen Stärken entsprechend, aufgehoben fühlt.

Zusätzlich zu den Einheiten im Bewegungsraum fließt die Motopädie in Form von Bewegungsspielen in das tägliche Gruppengeschehen ein; dies auch im Außengelände und während Ausflugssituationen.

Erzieher/innen und Motopädin sind im ständigen Austausch über Entwicklungen des einzelnen Kindes.  Ggf. finden gegenseitige Hospitationen statt, um ein Kind zu beobachten.

Ideen werden erläutert und umgesetzt. Die Motopädin kann bei Elterngesprächen hinzugezogen werden. Bei Motorischen Fragen kann ein Motoriktest hinzugezogen werden.

Indem die Motopädie viele körperliche und psychische Funktionen anspricht und fordert - u.a. Körperkoordination, Bewegungssteuerung und Haltungskontrolle, Bewegungs- und Handlungsplanung, Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung und Reizverarbeitung, Aufmerksamkeit und Konzentration, emotionale Kontrolle, soziale Kompetenz – leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Gesundheits-Lern- und Entwicklungsförderung unserer Kinder.